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Kikrlüch empfohlen und in eingehe»'dsn Aussätzen ssn der Fachpresse Kehcrnöd. Gebunden 6,8u Itlt
Das [\ •-12. ftßujenb hvejcs bewährten aumch cwpfobteucn ^^mddncher fstt vtir. Cfetjter xji setzt erschienen, nachdem iitnerbttlo N/s Ishee« 8000 des
tf>vrees Verbreitung t u L^rerpznd gefunden butttu. Den neuen Mchasrietetz Lrkassen uab der rtohuenbu/teit eines le-enlv<Är» G«s>htchtsvrtterrlchtl, d->r m tv? 3«s<nh iuneiiteritnq für La« Vaterland und bewntzte Ztvlllzesinnwla tätigt, «nu tz»r»,chen schon bi* ersten zrvei Auflagen. "Oie vorkiegens« britte ist von dom Mcünöe bc-3 in Klar,bei a grfnüenev Richard Xa&ifth, vsni Stadtschule«! i>. jmi^r» Hofttt?, auf Hinters s»}{?iien lünnjd? Kahischs durchgearveitet worden. Das Ist llr--fogbtts bc-c rv«»reren V«rtc > ^»igung der äututi ?,eit bsuch passende B^ivpaf/ther und, ttutzanmlnbunq.'.'L • .lut den Velttristz zugute gekommen (je» z B, Seit.: Vjil% 92/93. W, 380-(«82, 385,* 388 f, 391, 393/4). Sie Ligenart des Ganzer. W bu.nii T*ev}tßrvi. - Litt Knh.:ng ui>r den Zsgenwlrrkgev Dettkeies wird Küchesk« üch erscheinen.
Im . »nteeschkede r.ott btt aas diesem Suche entstanden2u iü'u$U«rlcii.” „teutsch-? (Beschicht,-, der Jugend und dem Volke «ezählt," beginnt Me «Ssi’fbsung H&Y mit Wit ^oheu'n-rbn-.-kalser»» und ip mir einer methodische-? Einlemm-r und mit Berefchnung der ttlaffmpensen am Rande o ersahen. 3m ftbrtgc-iz j;U van, bey und Drtrbb mttg <tlfes, »As von Kabifchs uiabuvbsi
Denllcher Beschichte gesagt tootöen ist. Die letzter» ist eine von Kubisch ssröft t| ;vg^ stimic tytjfiiche Umarbenttg als Intzsub- und voltslnch erstes Rot:y *v dre M Hrtegsattsbrach uorii:y$ r-Hb bis jetzt schon in 7000 S3;cb«n ptrbt^lta^y gufaybe» hkt. Ss Seichnunacn bet Meisterhand 'bans ^Spjsefns Wert?
euren ßonj desonbiv.n ize.ii. - ^usotzeltchkr Prospcli riff psode»ffext «ub --Kbärlbnngs« losienfttu.
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Vre Ing-rnb soll frei gemacht wer'-en non der Unwissenheit, die den firmier. ii«|>z«s Boßes hinsichtlich seiner Kenntnk unserer Wahrhaft Großen, des Sfcids; {-»ituet Lmrühtnngen, der Volkslebens uitb seiner ühervätz«« bhrrrscht. Dt-r Uri toitßixitbttr Massen, dn* herzlichen Nuioitat in parteipoutlschen Dinge« fetc bet G«s-chs
Kitiervtiht kräftig entgegenarbeiten Knbisch hat öröff einem ß»)yn)cye f?6
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i§:irurtt t.v, it G. rls.^-. m Läuug ür.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
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44
Sechzehnter Abschnitt.
den vielen Deutschen merkte man gar nichts. Erst seitbem wir das Deutsche Reich haben, haben bic Deutschen mehr Selbstbewußtsein gekriegt und sprechen wenigstens in ihrem Sause ihre beutsche Muttersprache weiter, und haben sich viele beutsche Schulen gebaut und sinb stolz darauf, daß sie Deutsche sinb. Aber alle die, die schon in den Sahrhunberten vorher englisch geworben waren, zählen nun nicht mit zu biesen richtigen Deutschen in Amerika.
Da seht ihr ja nun, daß dieser amerikanische Staat eine ganz sonderbare Sache ist. An welches onbere Staatswesen erinnert er uns wohl?
Sch.: An Österreich-Ungarn, das ist auch ein Völkerstaat. Da wohnen auch mehrere Völker zusammen.
Was nun aber in Amerika noch seltsamer ist, das ist, daß die Einwohner bort zum guten Teil erst vor ziemlich kurzer Zeit in das Land eingewanbert sinb. Darum fühlen sie sich nicht nur ihrer Sprache nach als Deutsche ober Englänber, fonbern sie haben auch noch den beutfchen ober englischen Staat, der ihr altes Vaterlanb war, lieb. Also eigentlich haben viele Amerikaner zwei Vaterlänber, ein altes und ein neues. Das ging nun alles ganz gut, bis der Krieg kam. Wie nun aber das alte Vaterlanb der englischen und das alte Vaterlanb der beutfchen Amerikaner miteinanber Krieg anfingen, ba gerieten sich auch die amerikanischen Bürger untereinander in die Laare. Die englischen Amerikaner aber, die die Mehrzahl sinb, haben vor allen Dingen nun auch gleich die Geschichte von der Freiheit nachgeschwatzt, die die Englänber und Franzosen aller Welt erzählten. Denn aus bic Freiheit sinb alle Amerikaner sehr erpicht. Und wenn man ihnen erzählt, die Deutschen feien unfrei und wollten aller anberen Leute Freiheit unter brücken, dann geraten sie gleich außer sich und sinb für England und gegen Deutschland
So gab es benn in Amerika von Anfang des Krieges an eine größere englische und eine kleinere beutsche Partei, die heftig mit-anber stritten. Aber sie waren boch zunächst alle beibe oerstänbig genug, zu sagen: „Wenn wir auch für unser altes Vaterlanb in l Europa sinb und ihm den Sieg wünschen, barutn brauchen wir 'Amerikaner uns boch nicht in den Krieg zu mischen. Das wäre ja |auch schlimm für Amerika, das neue Vaterlanb, wenn das einen « Krieg führen wollte, bei dem immer der eine Teil feiner Bürger
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Extrahierte Ortsnamen: Amerika Amerika England Deutschland Amerika Europa Amerika
76
Siebenter Abschnitt.
Wie er so drei Jahre in der schönen Stadt Larmover im Ruhestand gelebt hatte, da kam der Weltkrieg. Nun war er freilich schon 67 Zahre alt, aber das war ihm ganz gleich. Er schrieb sofort an den Kaiser und bat recht inständig, man möchte ihn doch wieder ins Leer einstellen und mit in den Krieg nehmen. Aber da kam erst gar keine Antwort. Drei Wochen hat er gesessen und gewartet und gewartet. And da hat er's schließlich schon aufgegeben, da — — aber, wir müssen erst hören, was inzwischen geschehen war.
Wo die Beneckendorsss und Lindenburgs herstammten, habe ich euch schon erzählt.
Sch.: Aus der Altmark.
Jawohl. Aber später sind sie weiter nach Osten gezogen und haben ein Rittergut in Ostpreußen gehabt. Da ist auch unser Lindenburg als Kind lange Zeit gewesen und ist als ein echter und rechter Ostpreuße aufgewachsen. Da könnt ihr euch denken, wie der Krieg kam, da hat er immer bloß aufgepaßt, wie es seinem armen lieben Ostpreußen nun wohl gehen würde. Denn unsere Soldaten stcmben ja zuerst im Westen gegen die Franzosen. Warum doch?
Sch.: Die Russen waren so langsam. Da wollten wir erst schnell die Franzosen ordentlich schlagen.
Zu allererst haben auch wirklich die Russen nicht viel von sich hören lassen. Bloß ein paar Reiterregimenter an der Grenze sind da und dort mal herüber gekommen, sind aber von den paar deutschen Landsturm-Bataillonen, die da standen, schnell wieder zurückgetrieben worden. Aber so nach 14 Tagen kamen immer mehr und mehr. Unsere Soldaten haben sich tapfer gegen sie gehalten, obwohl es nun schon viel mehr Russen waren als sie selbst und haben gleich im ersten Anfang ordentlich Gefangene gemacht. Aber dann kam ein ganzes großes Leer gegen die Stadt Gumbinnen herangerückt. And während die Deutschen denen noch Widerstand leisteten, ba bekamen sie die Nachricht, daß ein zweites großes Leer der Russen im Süden von Ostpreußen in der Gegend von Tannenberg im Anmarsch sei. Das war nun eben die schlechte Lage der Provinz, die soweit nach Rußland hinein vorspringt. Da konnten die Russen recht bequem hier im Süden den Deutschen, die weiter östlich standen, (Kartei) in den Rücken fallen. Da meinte der deutsche General: „Nein, so geht es nicht weiter. Wir kommen ja zwischen zwei Russenheere mit unseren wenigen Sol-
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Zur Giaatsgesirinung führt die
!Ö6uffdf6 (9efd)id?fc/ dem deutschen Volke und seiner Jugend erzählt von Richard Kabisch, weil. Reg.- und Schulrat in Bromberg, mit 60 Abbildungen und zwei Einbandzeichnungen von Hans Kohl-schein. 2 Bände je 4 Itt!.; zusammen in einer hülse 7 Itc!.
4000 Exemplare währen- -es Krieges bisher schon abgesetzt.
Jeder Band bildet ein geschlossenes Ganzes: l. Bö.: Zm alten Reich. 2. Bd.: Das neue Reich.
Diese Deutsche Geschichte ist geschrieben für Knaben und Mädchen an höheren Schulen im Alter von 10-14 Jahren, für Volts», Gewerbe- und Handelsschüler von 12-16 Jahren, und dann für diejenigen unserer Volksgenossen, die einer einfachen, lebensprühenden Darstellung des Stoffes bedürfen, um ihn in sich aufnehmen zu sönnen. Datum sollte sie in Arbeiter-, Volks- Un-Schüler-Sibliotheken aller Schulgattungen, bei der Jugendpflege und Jugendwehr immer mehr (Eingang finden.
vor allem aber gehört -as Huch in -ie Zamilie. wenn die Mutter daraus vorliest, wird sie gespannte Zuhörer haben. Ja, wie uns manche Mutter versichert hat, hat sie selbst aus diesen Vorleseabenden erst das innere Verständnis für die Zusammenhänge der Tatsachen, für den Sinn in der Geschichte erhalten.
Ii fluch dieses Werk entspricht bereits für Sexta und Huinta in genialer weise -er Verfügung des preußischen Kultusministers vom 2. September 1915 über -ie Umgestaltung des Geschichtslehrplans der höheren Schulen | zu Gunsten der neuesten Geschichte.
Schulrat Karl Muthesius in der Franks. Ztg. 1914 Nr. 345: „3m vorliegenden Buche von Kabtsch sind auf das Glücklichste zwei Übel, Lückenlosigkeit und Vollständigkeit, vermieden. Das dürre Klappern der Leitfadenweisheit: Regierungszahlen. Feldzüge, Schlachten, Verträge, Friedensschlüsse - hier ists verstummt vor der farbensatten Zülle des Lebens, die dem inneren Blick die Geschehnisse wie auf der Bühne zeigt, die das herz bewegt und den Charakter bildet, fluch alle antiquarischen Interessen sind beiseite gesetzt, und nur die wuchtigen Nassen dessen, was für die Gegenwart, für unser heutiges Staatsgefühl von lebendiger Öe* öeutung ist, sind vor die Jugend hingestellt worden. Und dazu redet der Verfasser, wie man mit Kindern und mit dem einfachen Manne reden muß . . . Die Erzählweise, wie sie Goethe im Werth er anwendete und wie sie Hebel so wundervoll handhabte. Dahinter aber wird dem kundigen Blick überall die Absicht erkennbar, das staatsbürgerlich-erziehliche Moment wirksam werden zu lassen. Denn das ist das feste Ziel des Verfassers: auch Rf)on in der Volksjugend das hinauswachsen über die rein selbstischen Zwecke des eigenen öehagens anzubahnen und ste sich hineinleben zu lassen in die größeren Zwecke des Volks» und Staats ganzen; Heldenverehrung, Ehrfurcht vor den Männern zu begründen, die uns unsere nationalen Güter erworben und in dieser flrbeit Heldenkraft betätigt haben.
So ist das Buch gerade in der gegenwärtigen Zeit neuen Heldentums eine willkommene Gabe, und ihr tdcrt erhöht sich durch die Tatsache, daß der Der»
Verlag von vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
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Extrahierte Personennamen: Richard_Kabisch Hans_Kohl-schein Karl_Muthesius Karl Goethe
74
Siebenter Abschnitt.
berühmte Lindenburgs gegeben, von denen alle Leute erzählten, daß sie da oder dort in einer Schlacht berühmte Taten getan hätten. And nun würden weiter gar keine Äindenburgs mehr leben! Darüber war die Frau v. Beneckendorff sehr betrübt. Sie hatte noch einen alten Onkel; das war also der letzte, der noch Äerr v. Äindenburg hieß. Als der starb, da vermachte er sein Rittergut an den Mann seiner Nichte, den Äerrn v. Beneckendorff, aber mit der Bedingung, daß er und alle seine Nachkommen, sein Sohn und Enkel und Arenkel und alle weiter, sich nicht mehr bloß Beneckendorff, sondern zugleich auch Äindenburg nennen sollten. Dann würde es doch auch später immer noch Lindenburgs geben. Darum hat auch unser großer Feldherr den doppelten Namen: Paul v. Beneckendorff und v. Linden-burg. Und der alte Äerr v. Äindenburg damals hat recht klug gehandelt. Denn nun gibt es wieder einen ganz berühmten Äindenburg, der große Taten im Kriege getan hat.
Die Beneckendorffs nun, von denen unser großer Feldmarschall
abstammt, das waren Ritter, die in der Altmark wohnten, in der
Gegend, wo die Deutschen immer auszogen, gegen die heidnischen Wenden zu kämpfen. Das sind alles recht starke und männliche Äerren gewesen, diese Ritter aus der Altmark. Einen solchen Mann aus einem alten altmärkischen Rittergeschlecht kennt ihr schon. Das ist
Otto v. Bismarck. Das war auch einer wie aus Eisen. Solche
festen Männer waren auch die Herren v. Beneckendorff. Wie das bei den Adligen ist, die Söhne werden gern Offizier, weil schon immer alle Väter und Großväter in den Krieg gezogen und viele da gefallen sind für ihr Vaterland und ihren König. Da ist der junge Paul v. Beneckendorff und v. Äindenburg auch Offizier geworden. Er ist auf dem Kadettenkorps erzogen worden. Vielleicht habt ihr
auch schon mal so einen ganz jungen Soldaten gesehen, der erst 10
3ahr alt ist. Das sind die Kadetten, Schüler, die einmal Ofsizier
werden wollen und gleich von jung auf darum das Soldatenwesen
erlernen. So hat auch unser Äindenburg von klein an nichts anderes gewußt, als daß er einmal Offizier werden und im Kriege seinem König mit seinem Blute dienen müßte. Wie dann der Krieg 1866 zwischen den deutschen Ländern war, wo Preußen gegen Österreicher und Bayern kämpften, da ist Äindenburg als junger Leutnant mitgezogen. Darüber war er recht glücklich; denn seit langer Zeit war
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Extrahierte Personennamen: Beneckendorff Beneckendorff Beneckendorff Beneckendorff Otto Bismarck Beneckendorff Äindenburg
Erster Abschnitt:
England.
Wir wollen heut noch einmal von dem großen Kriege ganz von Anfang an reden. 3ch weiß schon, ihr Iungens findet den Krieg eigentlich wunderschön — nicht?
Sch: Za. Wenn Sieg ist, fällt die Schule aus. Am Nachmittag spielen wir Krieg.
Wir kennen uns schon, Freundchen! Weniger Unterricht habt ihr auch.
Sch: And neulich waren Soldaten hier. Eine ganze Kompagnie. Die haben auf der Viehweide abgekocht. Wir haben helfen Lolz schleppen.
Nun gewiß, Krieg ist schon eine rechte Iungsfreude. And unser großen Jungs, die sind auch mit Heller Freude hinausgezogen. Äabt ihr's gemerkt?
Sch: Die Stadtmusik haben sie vorneweg gehabt. Die hat immer aufgespielt. And an den Äüten haben sie Eichensträuße gehabt. And Blumen am Rock. And denn haben sie gesungen. And Äurra geschrieen.
Warum haben die sich wohl gefreut?
Sch: Daß es gegen die Engländer ging.
And?
Sch: Gegen die Franzosen! And die Russen! And die
Belgier! And die Zapse! And die Serben! And die Italiener!
Also, da hat es ja genug zum Freuen gegeben. Aber ob sich alle nur gefreut haben?
Sch: Die Mutter hat geweint. And die Mädchen. Unser Vater auch.
3a seht ihr. Die jungen Burschen, die hinausziehen, die denken nur, wie sie es den Feinden, der niederträchtigen Bande, eintränken
Rauh: Der Weltkrieg in der Volksschule. 1
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt, Seminar
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
Iii. v. Treitschke, Burschenschaft und Wartburgfest.
33
Iii.
Die deutsche Burschenschaft und das wartburgfest.
(o. Treitschke, Deutsche Geschichte im 19. Jahrhundert. Band Ii. 5. Aufl.
Leipzig, Hirzel 1897. Ii. Buch. 7. Abschnitt. (Gekürzt.))
Zu allen Zeiten hat die Jugend radikaler gedacht als das Alter, weil sie mehr in der Zukunft als in der Gegenwart lebt und die Mächte des Beharrens in der historischen Welt noch wenig zu würdigen weiß. Es bleibt aber immer ein Zeichen krankhafter Zustände, wenn die Kluft zwischen den Gedanken der Alten und der Jungen sich allzu sehr erweitert und die schwärmende Begeisterung der Jünglinge mit der nüchternen Thätigkeit der Männer gar nichts mehr gemein hat. Ein solcher innerer Zwiespalt begann sich nach dem Frieden in Norddeutschland zu zeigen. Die jungen Männer, die im Wassenschmucke den Anbruch ihres eigenen bewußten Lebens und den Anbruch ihres Vaterlandes zugleich genossen, oder auf der Schulbank klopfenden Herzens die Kunde von den Wundern des heiligen Krieges vernommen hatten, waren noch trunken von den Erinnerungen jener einzigen Tage; sie führten den Kampf gegen das Wälschtnm und die Zwingherrschaft im Geiste weiter und fühlten sich wie verraten und verkauft, da nun die Prosa der stillen Friedensarbeit von neuem begann. Wie sollten sie verstehen, welche quälenden wirtschaftlichen Sorgen den Älteren die Seele belasteten? In alten Zeiten — so etwa lautete die summarische Geschichtsphilosophie des jungen Volks — in den Tagen der Völkerwanderung und des Kaisertums war Deutschland das Herrenland der Erde gewesen; dann waren die langen Jahrhunderte der Ohnmacht und der Knechtschaft, der Verbildung und Verwischung hereingebrochen, bis endlich Lützows wilde verwegene Jagd durch die germanischen Wälder brauste und die heiligen Scharen der streitbaren Jugend das deutsche Volk sich selber zurückgaben. Und was war der Dank? Statt der Einheit des Vaterlandes entstand „das deutsche Bunt", wie Vater Jahn zu sagen pflegte; die Alten aber, denen der Heldenmnt der Jungen das fremde Joch vom Nacken genommen, versanken wieder in das Philistertum, saßen am Schreibtisch und in der Werkstatt, als sei nichts geschehen.
Müller, Geschichtliches Lesebuch. 3
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Extrahierte Ortsnamen: Leipzig Hirzel Norddeutschland Deutschland Werkstatt
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt, Seminar
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
Iii. v. Treitschke, Burschenschaft und Wartburgfest. 35
wilderten akademischen Sitten konnte nur von einem Geschlechte ausgehen, das so viel reifer war als der Durchschnitt der Studenten vordem; und doch hatte diese ritterliche Jugend in zwei schweren Kriegen schon zu viel erlebt, um sich wieder in die bescheidene Rolle des Schülers finden zu sönnen; die Gefahr hochmütiger Überhebung, die ohnehin in der Zeit tag, war für sie fast unentrinnbar. Ähnliche Regungen christlich-germanischer Schwärmerei waren schon einmal auf den Universitäten aufgetaucht, in den Tagen des litterarischen Sturmes und Dranges, als die jungen Poeten des Hainbundes für Klopstocks Messias und die Helden des Teutoburger Waldes sich begeisterten und den Sänger des Polsters, Wieland, feierlich im Bilde verbrannten. Was damals nur engere Kreise bewegte, war jetzt ein Gemeingut von Tausenden.
Wie verächtlich mußte das verrottete Verbindungswesen der Universitäten dein abgehärteten, sittenstrengen neuen Geschlechte erscheinen. Von der Barbarei der alten Renommisten war nur zu vieles noch übrig, obwohl die Humanität der neuen litterarischen Bildung auch die akademischen Sitten etwas verfeinert hatte. Die Völlerei urtb die Unzucht zeigten sich oft mit einer Frechheit, die uns heute schon unmöglich scheint; das Hazardspiel ward überall, selbst auf offener Straße getrieben, und die unausrottbare deutsche Rauflust ging so weit über alles erlaubte Maß hinaus, daß die 350 Mann starke Jenenser Studentenschaft im Sommer 1815 in einer einzigen Woche 147 Duelle ausfocht. Die frischen volkstümlichen Trink- und Wanderlieder der sangeslustigen alten Zeiten waren fast verschollen; man sang zumeist schmutzige Zoten oder die weinerlichen Ergüsse einer platten Sentimentalität, die einer längst überwundenen litterarischen Epoche angehörte. Mit den Rosenkreutzern und den anderen Geheimbünde n des alten Jahrhunderts verschwanden auch ihre Geistesverwandten, die Orden der Studenten. Die Landsmannschaften, die seitdem wieder auslebten, bewachten eifersüchtig ihre geschlossenen Werbebezirke, pflegten einen kleinlichen partifularistischen Sinn, der alles Ausheimische dünkelhaft abwies, und ertöteten jedes kräftige Selbstgefühl durch einen brutalen Pennalismus. Der Fuchs durfte nicht klagen, wenn ein heruntergekommenes altes Haus ihm ein Smollis anbot und darauf mit ihm hutschte: dann mußte er alles, was er auf dem Leibe trug, Kleider, Uhr und Geld gegen die dürftigen Lumpen seines Gönners vertauschen. Wer in dieser Schule aufwuchs, lernte die Kunst nach oben zu ducken, nach unten zu drucken.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt, Seminar
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
40 Iii. v. Treitschke, Burschenschaft und Wartburgfest.
wollten das Ansehen der Burschenvorsteher überhaupt nicht gelten lassen, da die berühmten akademischen Häuptlinge nur selten geistreiche Menschen sind. Wider solche Gegner half nur diktatorische Härte; die Einseitigkeit, deren jede neue Richtung, zumal unter jungen Männern, bedarf, steigerte sich in der Burschenschaft bald bis zum Terrorismus. In Jena gelang es, alle abweichenden Meinungen vorläufig zum Schweigen zu bringen, und nun schwoll das Selbstgefühl der Burschen unleidlich an. Gewichtig schritten an jedem Nachmittag die Herren des Vorstandes und des Ausschusses auf dem Marktplatze auf und nieder, das Wohl des Vaterlandes und der Hochschulen in gemessenem Gespräche erwägend; sie fühlten sich als Herrscher in diesem kleinen akademischen Reiche, zumal da die meisten Professoren den jungen Herren eine ganz unbillige, aus Angst und Wohlwollen gemischte Ehrerbietung erwiesen; sie sahen im Geiste schon die Zeit, wo ganz Deutschland von den Jüngern der Burschenschaft regiert würde.
Die patriotischen Zorn- und Prachtreden erklangen immer kräftiger und schloffen schon zuweilen mit dem Trumpfe: „unser Urteil hat das Gewicht der Geschichte selbst, es ist vernichtend". Wie viele alte Burschenschafter sind bis zur Grube in dem glücklichen Wahne geblieben, daß die Burschenschaft eigentlich das neue deutsche Reich gegründet habe; Arnold Rüge schilderte noch ein halbes Jahrhundert später den langen Einheits- und Freiheitskampf der neuen deutschen Geschichte wie eine einzige große Pro -patria = Panferei zwischen Burschenschaften und Corps. Und sicherlich hat mancher redliche junge Mann die erste Ahnung von der Herrlichkeit des Vaterlandes auf der Burschenkneipe gewonnen; aber der politische Idealismus jener Tage war zu gestaltlos, um eine bestimmte Gesinnung hervorzurufen. Der ersten Generation der Burschenschaft gehörten neben einzelnen liberalen Parteiführern, wie H. v. Gagern, auch viele Männer an, welche späterhin eine streng-konservative Richtung einschlugen, so Leo, Stahl, W. Menzel, Jarke, Hengstenberg. Die wortreiche Schwärmerei, die unklare Sehnsucht und die beständige Verwechslung von Schein und Wirklichkeit waren der Entwicklung des politischen Talents nicht günstig. Im großen Durchschnitt sind aus der Burschenschaft mehr Gelehrte und Schriftsteller hervorgegangen, aus den Reihen ihrer späteren Gegner, der Corps, mehr Staatsmänner.
Vorderhand war die Burschenschaft in Jena obenauf. Ihr Ruhm ward auf allen Universitäten verkündet und lockte neue Geuoffeu her-
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Extrahierte Personennamen: Arnold_Rüge H. Leo Leo W._Menzel Hengstenberg
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt, Seminar
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): Jungen
42 Iii. v. Treitschke, Burschenschaft und Wartburgfest.
und gleich sind; Urfeinde unseres deutschen Volkstums waren von jeher Drei: die Römer, Möncherei und Soldaterei." Dadurch ward freilich der gesamtdeutsche Charakter des Festes von vornherein getrübt. Die katholischen Universitäten des Oberlandes, die ohnehin mit den norddeutschen noch keinen regelmäßigen studentischen Verkehr unterhielten, konnten keine Einladung erhalten; die Freiburger Burschen mußten für sich allein am 18. Oktober auf dem Wartenberge bei Donaueschingen ihr Siegesfeuer anzünden. Von den österreichischen Hochschulen war nicht die Rede, da sie dem deutschen Studentenbrauche ganz fern standen, auch, mit Ausnahme der Siebenbürger Sachsen und weniger Ungarn, noch fast kein Österreicher in Deutschland studierte. Aber auch auf den preußischen Universitäten hatte die Burschenschaft noch so wenig Anhang, daß allein Berlin der Einladung Folge leistete. So war denn bei der Feier der Völkerschlacht gerade die Studentenschaft der beiden Staaten, welche allein schon bei Leipzig für die Sache der Freiheit gefochten, fast gar nicht vertreten; und alle die wundersamen Märchen, womit die Liberalen der rheirtl)(indischen Länder die Geschichte des Befreiungskrieges auszuschmücken liebten, fanden freien Paß.
Schon lange zuvor hatte die Presse mit mächtigen Trompetenstößen den großen Tag angekündigt. Eine freie Zusammenkunft von Deutschen aller Länder allein um des Vaterlandes willen war diesem Geschlechte eine so erstaunliche Erscheinung, daß sie ihm fast wichtiger vorkam als die weltbewegenden Ereignisse der letzten Jahre. Im Lause des 17 Oktobers langten an fünfhundert Burschen in Eisenach an, etwa die Hälfte aus Jena, dreißig aus Berlin, die übrigen ans Gießen, Marburg, Erlaugen, Heidelberg und anderen Universitäten der Kleinstaaten; die rüstigen Kieler hatten nach Turnerbrauch den weiten Weg zu Fuß zurückgelegt. Auch vier der Jenenser Professoren fanden sich ein: Fries, Oken, Schweitzer und Kieser. Jede neu eintreffende Schar ward schon am Thore mit stürmischer Freude begrüßt und dann in den Rautenkranz geleitet, um dort vor den gestrengen Herren des Ausschusses auf dreitägigen Burgfrieden Urfehde zu schwören. Anderen Tags in der Frühe stieg „der heilige Zug" bei hellem Herbstwetter durch den Wald hinauf zu der Burg des Reformators: voran der Burgvogt Scheidler mit dem Burschenschwerte, darauf vier Burgmänner, dann, von vier Fahnenwächtern umgeben, Graf Keller mit der neuen Burschenfahne, welche die Jenenser Mädchen ihren sittenstrengen jungen Freunden kürzlich gestickt hatten, dann endlich die
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Extrahierte Personennamen: Kieser Scheidler
Extrahierte Ortsnamen: Donaueschingen Sachsen Ungarn Deutschland Berlin Leipzig Eisenach Jena Berlin Marburg Heidelberg